Kirchen und Religionsgemeinschaften "bereichern das gesellschaftliche Leben und vermitteln Werte, die zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen", heißt es im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen.
Vor allem zwei Projekte will die Landesregierung in Magdeburg hier vorantreiben. Das Reformationsjubiläum, das das Lutherland ab Oktober in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland mit zahlreichen Veranstaltungen begeht und mit mehr als 100 Millionen Euro unterstützt. Und: Die Einführung von islamischem Religionsunterricht. Die Voraussetzungen für ein "dem konfessionellen Religionsunterricht vergleichbares Unterrichtsangebot" für muslimische Schüler sollen "geprüft" werden.
Bisher wird in Sachsen-Anhalt wie in den meisten anderen ostdeutschen Ländern nur Ethikunterricht sowie evangelischer und katholischer Religionsunterricht erteilt. Der Grund: Es gab zu wenige muslimische Interessenten. Ein Zustand, der sich durch den Flüchtlingszuzug langfristig ändern könnte: Nach Angaben der fünf muslimischen Gemeinden im Land stieg ihre Mitgliederzahl 2015 von rund 1.000 auf 2.300.