Zehntausende beim "March of Life" in Washington

Marsch im Schnee

Trotz des heranziehenden Schneesturms haben in Washington zehntausende Menschen an einem "Marsch für das Leben" teilgenommen. Sie protestieren damit gegen die Abtreibungspraxis in den USA.

"Marsch für das Leben"-Teilnehmer / © Jim Lo Scalzo (dpa)

Die Präsidentin des "March of Life", Jeanne Mancini, verteidigte die Entscheidung, die jährliche Demonstration nicht abzusagen: "So sehr wir um die Sicherheit der Teilnehmer besorgt sind, so sehr sorgt sich die Pro-Life-Bewegung um die Sicherheit und das Wohlergehen der unschuldigen Ungeborenen im Mutterschoß."

Mancini hob hervor, dass in der Vergangenheit weder Eis noch Schnee noch Kälte die Teilnehmer von ihrem Einsatz für das Leben abgehalten hätten. Die Entscheidung der Veranstalter, trotz des erwarteten Blizzards zu demonstrieren, war in der Hauptstadt Washington auf Kritik gestoßen. Die Behörden hatten vorsorglich alle Schulen geschlossen. Das Einsetzen des Schneefalls war für die Nachmittagsstunden (Ortszeit) vorausgesagt.

1 Million Abtreibungen pro Jahr

Zu diesem Zeitpunkt wollten sich die Pro-Life-Marschierer zur Abschlusskundgebung vor dem Obersten Verfassungsgericht versammeln. Richard Doerflinger, der in der katholischen Bischofskonferenz der USA die "Pro-Life"-Aktivitäten koordiniert, sagte dem Online-Dienst "Crux": "Wir müssen diejenigen überzeugen, die anderer Meinung sind, dass die Pro-Life-Botschaft niemanden ausschließt." Das sei jedoch nicht immer der Eindruck, der vermittelt werde.

Auf der Rednerliste der Abschlusskundgebung stehen die republikanische Präsidentschaft-Bewerberin Carly Fiorina, die der Tea-Party nahestehende US-Senatorin Joni Ernst sowie Super Bowl-Champion Matt Birk. Die Zahl der Abtreibungen in den USA liegt derzeit bei jährlich knapp einer Million.