Erwartet werden nach Angaben der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel, aber auch ausländische Gäste aus Spanien, Frankreich und weiteren Heimatländern der Toten.
Zelebranten des Gottesdienstes noch unklar
Wer den Gottesdienst im Kölner Dom gestaltet, sei noch in der Planung, sagten Sprecher der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland am Wochenende. Auch der Bevölkerung soll die Möglichkeit gegeben werden, an der Trauerfeier teilzunehmen. In Haltern laden die Stadt und die Kirchen für Mittwoch zu einem Trauergottesdienst ein. Am Wochenende fanden zahlreiche Gedenkgottesdienste und Andachten unter anderem Wuppertal, Meerbusch-Lank, Porta Westfalica, Minden und im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter statt.
Anteilnahme der deutschen Bischöfe
Auch am Wochenende nach der Flugzeugkatastrophe in den Alpen haben mehrere Bischöfe die Frage nach dem Leid in den Mittelpunkt ihrer Ansprachen gestellt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sagte am Palmsonntag in München bei einem Gottesdienst zum Beginn der Karwoche, das Leiden der Angehörigen sei unermesslich. "Die schrecklichen Bilder dieses Flugzeugunglücks begleiten uns, die furchtbaren Fantasien und Vorstellungen, was mit einem Menschen los ist, der 150 Menschen in den Tod bringt".
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte, auch er stelle sich die Frage, wie ein allmächtiger und liebender Gott ein solches Unglück zulassen könne. Es müsse "Platz sein für Klage, Anklage - und wie ich finde, auch für Empörung -, wenn ein einziger Mensch so vielen völlig unschuldigen Menschen dieses unendliche Leid zufügt". Der Kardinal darauf weiter darauf hin, dass Jesus Christus gekreuzigt und Gott selber in den Tod gegangen sei. Dies helfe dabei, trotz aller Empörung, Klage und Trauer sich Gott anzuvertrauen und zu beten, so Woelki.
Bei einem Gedenkgottesdienst sagte der Münsteraner Bischof Felix Genn: "Es nimmt mir den Atem, wenn ich an den Flugzeugabsturz denke." Wörtlich räumte er ein: "Ich kann auch keine Antwort geben auf die Frage nach dem Warum, auch wenn einige das von mir als Bischof erwarten". Dennoch sei es wichtig, sich dem Unbegreiflichen zu stellen und mit anderen darüber zu sprechen."Man kann Gott sein Leid entgegen schreien", so der Bischof. Das könne eine Form des Gebets sein. Genn unterstrich, ihm helfe sein Gottvertrauen in Situationen, in denen Worte ihre Kraft verlören:"Ich kann Gott nicht aufgeben, auch nicht angesichts des Leids."
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick betonte, Leiden und Tod Jesu verpflichteten, "mit den Angehörigen der Opfer zu trauern und Mitleid zu haben, teilzunehmen an ihrem Leid und ihrem Schmerz, an ihren Fragen und ihrer Verzweiflung". Die jungen Menschen hätten viel von ihrer Zukunft erhofft und seien mitten aus dem Leben gerissen worden. "Wir finden keine Antwort auf die Frage, warum sie sterben mussten." Das Drama der Karwoche ermutige auch, "Hilfe zu suchen bei Menschen und bei Gott, sobald man Krankheit wahrnimmt und verkehrte Neigungen mächtig zu werden drohen", so der Erzbischof mit Blick auf den Copiloten der Germanwings-Maschine.
Der Airbus A320 der Gesellschaft Germanwings war am Dienstagvormittag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Nach Darstellung der Ermittler führte der Copilot den Absturz bewusst herbei. Sein Motiv ist noch unklar.