Kolumbien bleibt für Menschenrechtsaktivisten eines der gefährlichsten Länder der Welt. Wie die Nichtregierungsorganisation "Somos Defensores" am Sonntag (Ortszeit) mitteilte, wurden 2013 insgesamt 78 Menschenrechtler ermordet. Damit erhöhte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (69) nochmals erheblich.
"Somos Defensores" macht vor allem Polizeigewalt, eine Stigmatisierung von Sprechern der Protestbewegungen sowie zunehmende paramilitärische Gewalt für den Anstieg verantwortlich. In einigen Fällen seien die Organisation paramilitärische Banden (15 Morde), die Guerillaorganisationen FARC (8) und ELN (3) sowie die kolumbianische Armee (5) als Täter dingfest zu machen. Der überwiegende Teil könne allerdings keiner Urhebergruppe zugeordnet werden; die Hintergründe seien unklar.
Die menschenrechtliche Situation in Kolumbien ist auch laut amnesty international "anhaltend besorgniserregend". Zwar gingen die Mord- und Entführungsraten zurück, heißt es auf der Homepage der Menschenrechtsorganisation, aber die Zivilbevölkerung sei immer noch schweren Übergriffen ausgesetzt. Vor allem Gewerkschafter und Menschenrechtler würden bedroht und ermordet.
In Kolumbien tobt seit Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt zwischen der regulären Armee, verschiedenen Guerillagruppen und paramilitärischen Banden. Der Dachverband der Menschenrechtsorganisationen "Somos Defensores" wird vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützt.